Graue Energie – der unterschätzte Umweltfaktor

Infrarotheizung beim „ökologischen Fußabdruck“ klar vor der Wärmepumpe

Aufwandsvergleich: Zum Transport einer kompletten Wärmepumpenanlage braucht man einen Lkw, die gesamte Infrarotheizung eines Hauses passt in einen Pkw Kombi.

Geht es um Umwelt- und Klimaschutz, wird bei Heizungssystemen vornehmlich auf Energieverbrauch, Emissionen und Kosten im laufenden Betrieb geschaut. In der Gesamtbilanz darf jedoch die sogenannte Graue Energie nicht vergessen werden, also der Aufwand für Produktion und Entsorgung der Heiztechnik-Komponenten.

Eine neue Studie hat die Graue Energie der als besonders umweltfreundlich geltenden Wärmepumpe mit der eines hochwertigen Infrarot-Heizsystems verglichen, wie es auch der süddeutsche Hersteller Vitramo anbietet. Das Ergebnis: In einem 150 m² großen Einfamilienhaus nach KfW-Effizienzstandard 55 verursacht die Infrarot-Heizung lediglich 0,53 Tonnen CO₂-Äquivalente. Eine Wärmepumpenanlage inklusive Rohrleitungen, Speicher, Steuerung etc. sowie Fußbodenheizung schlägt dagegen mit 17,93 Tonnen CO₂-Äquivalenten zu Buche.

Sie bewirkt hier also einen um den Faktor 34 höheren Klimaschaden als eine Infrarotheizung mit vergleichbarer Wärmeleistung. Dabei wurde die Lebensdauer der Wärmepumpe mit 20 Jahren angesetzt, während die verschleißfrei arbeitende Infrarotheizung nicht erneuert zu werden braucht.

Im gesamten zugrunde gelegten Untersuchungszeitraum von 40 Jahren behält die Infrarotheizung ihren Vorsprung, auch wenn die Wärmepumpe im Betrieb effizienter läuft. In der Gesamtbilanz macht sich bei der wasserführenden Wärmepumpenanlage hauptsächlich das klimaschädliche Kältemittel bemerkbar: Es verursacht 10,49 Tonnen CO₂-Äquivalente oder 7,44 Tonnen im Fall von klimaschonendem Propangas.

Der Verfasser der Studie, Markus Fleißgarten, Dipl.-Ing. Architekt und Sachverständiger für Wärmeschutz, beschäftigt sich schon lange mit der Thematik der Grauen Energie, die in den Bauprodukte-Richtlinien bisher nicht verankert ist. Das Ergebnis seiner Erhebung deckt sich mit den Erkenntnissen aus dem Hause Vitramo. Bernd Morschhäuser, Geschäftsführer von Vitramo, kommentiert: „Natürlich laufen auch bei uns kontinuierlich Untersuchungen zur Nachhaltigkeit unserer Technik, denn wir wollen einen Beitrag zur Wärmewende und zum Klimaschutz leisten. Umso mehr freut es uns, wenn wir damit von unabhängiger Seite bestätigt werden.“

Grafik: Timo Leukefeld GmbH

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