Bauwirtschaft fordert vom Bauminister-Gipfel Aussetzen der Grunderwerbssteuer
Deutschland verfehlt alle gesteckten Ziele im Wohnungsneubau, mit drastischen Folgen für die Bevölkerung durch rasant steigende Mieten. Die CEOs führender Unternehmen der Bauwirtschaft richten einen dringenden Appell an alle Bundesländer, ab 2024 die Baukosten durch ein Aussetzen der Grunderwerbssteuer zu senken. FCN als mittelständischer Baustoffhersteller unterstützt diese Aktion.
Der Wohnungsneubau in Deutschland bricht dramatisch ein. Statt der jährlich notwendigen 400.000 neuen Wohneinheiten werden im Jahr 2023 nur 250.000 neue Wohnungen fertiggestellt, im Jahr 2024 kommt ein Rückgang auf 177.000 hinzu (Quelle: Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung). In der jetzigen Legislaturperiode summiert sich der Baurückstand damit auf über 500.000 Wohnungen. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland im Wohnungsneubau auf dem letzten Platz, mit einem prozentualen Rückgang von 32 Prozent in den Jahren 2021 bis 2025.
„Deutschland ist Europas Schlusslicht beim Wohnungsbau. Der Bundeskanzler und die Ministerpräsidenten müssen neue Wohnungen jetzt zur Chefsache machen und die Hürden für den Neubau senken. Die Länder müssen die Grunderwerbssteuer aussetzen, die ein erheblicher Kostentreiber geworden ist“, fordert Jan Buck-Emden, Vorsitzender der Geschäftsführung der hagebau-Gruppe.
Insgesamt belaufen sich die Baunebenkosten für Grunderwerbs- und Umsatzsteuer, energetische Auflagen sowie zusätzliche Auflagen und Anforderungen an Baustandards auf 37,5 Prozent. Bürokratische Hürden durch überkomplexe Bauvorschriften mit ca. 3.300 Normen für Bauvorhaben, uneinheitliche Bauförderungen der Länder, gestiegene Zinsen und das Gebäudeenergiegesetz verschärfen die Lage.
40 CEOs der führenden Bauunternehmen in Deutschland rufen die Bundesländer auf, einen Beitrag zu leisten und die Grunderwerbssteuer ab Januar 2024 auszusetzen. Jan Buck-Emden, Mitinitiator der Initiative: „Bei der Bauminister-Konferenz in Baden-Baden muss jetzt das Aussetzen der Grunderwerbssteuer ab Januar 2024 auf den Weg gebracht werden. Dies wäre ein schnell wirksamer Beitrag zur Senkung der Baukosten.“ Die Bundesländer haben die Steuer zum Teil auf mehr als sechs Prozent in den letzten Jahren angehoben und die Abgabe damit zu einem großen Kostentreiber gemacht.
Sollten die Länder weiter auf der Steuer beharren, droht ein Zusammenbruch der gesamten Wohnungsbauwirtschaft. Der Effekt auf das Bruttoinlandsprodukt wäre deutlich – ganze 2,2 Prozent Wirtschaftsleistung würde Deutschland verlieren.
Weitere Informationen auf www.bau-stau.de.
Bild: hagebau, Soltau / FCN, Fulda